Tag des antifaschistischen Kampfes
22. Juni, Sonntag

Historischer Hintergrund
Am 22. Juni 1941, dem Tag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion (Unternehmen Barbarossa), wurde in einem Wald bei Brezovica nahe der Stadt Sisak die erste Partisaneneinheit in Kroatien gegründet – die sogenannte „Erste Sisaker Partisaneneinheit“ (Prvi sisački partizanski odred). Diese Gruppe bestand hauptsächlich aus kroatischen Kommunisten und war Teil der breiteren jugoslawischen Partisanenbewegung unter der Führung von Josip Broz Tito.
Diese Bewegung war eine der bedeutendsten antifaschistischen Widerstandsbewegungen in Europa und spielte eine zentrale Rolle bei der Befreiung Jugoslawiens von der Besatzung durch die Achsenmächte.
Bedeutung des Feiertags
Der Tag des antifaschistischen Kampfes wurde nach der Unabhängigkeit Kroatiens 1991 als offizieller Feiertag eingeführt, um die historische Bedeutung des Widerstands gegen den Faschismus anzuerkennen. Trotz politischer Kontroversen über die Interpretation der Geschichte bleibt der Tag ein Symbol für den Kampf gegen Unterdrückung und Totalitarismus.
Feierlichkeiten und Veranstaltungen
Am 22. Juni finden in ganz Kroatien verschiedene Gedenkveranstaltungen statt:
- Kranzniederlegungen an Denkmälern der Partisanenbewegung
- Offizielle Reden von Politikern und Veteranen
- Kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen und Konzerte
- Bildungsprogramme in Schulen und Medien zur Erinnerung an die antifaschistische Tradition
Die zentrale Gedenkfeier findet traditionell in Brezovica bei Sisak statt, wo die erste Partisaneneinheit gegründet wurde.
Kontroverse und Debatte
In Kroatien ist der Umgang mit der antifaschistischen Vergangenheit nicht unumstritten. Während viele den Feiertag als wichtigen Teil der nationalen Geschichte betrachten, gibt es auch Stimmen, die die kommunistische Vergangenheit Jugoslawiens kritisch sehen und den Feiertag in diesem Kontext hinterfragen. Dennoch bleibt der 22. Juni ein gesetzlicher Feiertag und ein bedeutender Tag im kroatischen Kalender.